28.02.2010 14:15:00

Sturmschaden in Libur: Das Kreuz an der Kirche ist abgerissen (Update 2)

Sturmtief Xynthia hat auch in Libur seine Spuren hinterlassen und an der Pfarrkirche von Libur das Kreuz abgerissen. Mit diesem Einsatz begann für unsere Löschgruppe ein über 8 Stunden andauernder Einsatz-Marathon, der das LF 1 und den Rüstwagen quer durch das Stadtgebiet von Köln geführt hat.

Das abgerissene Kreuz an der Pfarrkirche Sankt Margaretha in Libur beschäftigte uns dabei insgesamt zweimal. Der erste Einsatz – die Sichtung der Einsatzstelle – endete mit der Feststellung, dass wir an der Kirche mit unseren Mitteln nichts tun können. Sämtliche Drehleitern der Feuerwehr Köln waren zu dieser Zeit im
Nach den ersten Sturmböen: Das Kreuz der Kirche hängt am seidenen Faden.
Dauereinsatz, sodass wir unverrichteter Dinge abrücken mussten. Eine gute Stunde später wurde der Rüstwagen nach einem Einsatz auf der Frankfurter Straße in Wahn wieder nach Libur alarmiert. Die Leitstelle gab dabei den Hinweis, dass offenbar der Kirchturm vom Einsturz bedroht sei. Vor Ort stellte sich dann aber glücklicherweise heraus, dass sich die Lage nicht geändert hatte. Das Kreuz am Kirchturm hing weiterhin am Kabel des Blitzableiters – für uns
Das abgerissene Kreuz der Kirche in Libur ist mit den Mitteln der Feuerwehr nicht effektiv zu bergen, auch eine Drehleiter reicht nicht aus.
immer noch unzugänglich. In den nächsten Tagen wird das Kreuz dann von einer Fachfirma wieder an seinen angestammten Platz verbracht werden.

Die weiteren, für einen Sturm typischen Einsätze, verteilten sich auf die Stadtteile Porz-Langel, Wahn, Eil, Neustadt Nord, Rodenkirchen, Mülheim, Deutz, und Altstadt Nord. Die Aufgaben für die Löschgruppe lagen dabei ebenfalls im gewohnten Bereich. Neben der Navigation zu den einzelnen Einsatzstellen, die an sich schon mal zu einer Herausforderung werden kann, wurden Bäume gesägt, Bereiche abgesperrt und Anwohner informiert.

Einmal quer durch Köln führten uns die sturmbedingten Einsätze am Sonntag.


Die Beseitigung eines Baumteiles, das einen Gehweg oder eine Straße versperrt, ist Aufgabe der Feuerwehr.
Gestatten Sie uns an dieser Stelle eine kurze Aufklärung über die Aufgaben der Feuerwehr, da viele Bürger oftmals falsche Vorstellungen zu haben scheinen: Wir übernehmen bei einem Sturm nur Einsätze, bei denen eine akute Gefahr für die Bevölkerung oder für höhere Sachwerte besteht – eine Gartenbaufirma sind wir indes nicht. Die Beseitigung von Bäumen, die Straßen versperren oder auf eine Straße zu stürzen drohen, zählen wir sicherlich zu unseren Aufgaben. Ebenso dazu gehören herabstürzende oder absturzgefährdete Bauelemente von Häusern, die es zu entfernen gilt, wie auch Bäume, die auf ein Haus gestürzt sind oder im Begriff sind, auf ein Haus zu stürzen.

Definitiv fällt jedoch die Beseitigung eines Baumes, der die Freifläche oder den Garten eines Privatgrundstückes „befallen“ hat, nicht zu unseren Aufgaben – dies ist keine Tätigkeit im Rahme der Gefahrenabwehr sondern eher etwas für private Unternehmen. Eines können wir Ihnen dennoch garantieren: Wir kommen, wenn Sie uns rufen. Auch wenn wir nicht zuständig sind, erhalten Sie von uns auf jeden Fall weitere Informationen zu Ihrem Anliegen. Und bitte bedenken Sie auch: Ein Sturm ist kein lokales Ereignis, das nur Sie betrifft. Es gibt in so einer Situation hunderte Einsatzstellen in Köln, die nacheinander abgearbeitet werden. Für ein wenig mehr Geduld wären wir daher manchmal dankbar.

Zur Belohnung nach dieser „Moralpredigt“ finden Sie hier noch ein paar Fotos der Einsatzstellen, zu denen wir am 28. Februar unterwegs waren:

Weitere Informationen zu den Sturmschäden vom vergangenen Wochenende:

Eilinfo der BF Köln: Sturmtief „Xynthia“ führt zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr
wdr.de: Nach dem Orkantief – Wer zahlt für welche Schäden?
bf-koeln-einsaetze.de: 28.2.2010 Sturmschaeden am Tage

Update: Tag 2 nach dem Sturm

Am 2. März wurde das abgerissene Kreuz der Kirche in Libur von einer Fachfirma geborgen. Die dazu eingesetzte Teleskopbühne benötigte etwas mehr Platz, sodass die Pastor-Huthmacher-Straße für einige Stunden gesperrt wurde. Auch die Buslinie 163 der KVB war davon betroffen, weshalb kurzfristig eine Ersatzhaltestelle am Ortseingang von Libur eingerichtet wurde.

Unser Löschgruppenmitglied Patrick Neumann hat vom ungewöhnlichen Treiben in Libur ein paar Fotos geschossen:
Autor: Daniel Schuboth

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